Klassische Massagetherapie ( KMT )

Schon im Altertum wurde die Massage als Heilmittel angewandt. Ihre gezielte Anwendung geht wahrscheinlich in Afrika und Asien bis 2600 v.Chr. zurück. Über den griechischen Arzt Hippokrates (460-375 v.Chr.) kommt sie dann nach Europa. Im 16.Jh. bringt sie der Arzt Paracelsus wieder in den Blickpunkt der Medizin wo sie dann auch als Rehabilitationstherapie nach Operationen angewandt wird. Die Weiterentwicklung der Massage erfolgte dann durch Pehr Henrik Ling der 1813 das “Zentralinstitut für Heilgymnastik und Massage“ gründete und spezielle Handgriffe entwickelte.

Ende des 19.Jh. wird die Technik der schwedischen Massage von dem Berliner Orthopäden Albert Hoffa (1859-1907) in Deutschland eingeführt.

Später wurde die Technik der klassischen Massagetherapie, die gezielt auf Haut und Muskulatur des Patienten einwirkt, immer weiterentwickelt und es entstanden in der Folgezeit spezielle Formen der Massage wie z.B. Bindegewebsmassage (Elisabeth Dicke), Kolonbehandlung und Periostmassage (Dr. Paul Vogler) und Manuelle Lymphdrainage ( Dr. Emil Vodder)

Die Behandlung

Bei der Anwendung der KMT ist es das Ziel des Therapeuten über bestimmte Grifftechniken Einfluß auf die Muskelspannung,die Durchblutung im Gewebe und dadurch den Abtransport von Ablagerungen, sogenannten "Schlacken", zu verbessern. Dadurch kommt es über das Lösen von Verklebungen und die Regulierung des Muskeltonus zur verbesserten Beweglichkeit im behandelten Gebiet und zur Linderung von Schmerzen. Zusätzlich wird auch eine allgemeine Entspannung des Patienten erreicht.

Diese Wirkungen können noch durch den Einsatz von Wärmebehandlungen wie Naturfangopackungen,Heißluft oder Heiße Rolle verstärkt werden. Im Besonderen ist es sinnvoll, die KMT durch gezielte physiotherapeutische Behandlungstechniken zu ergänzen.

Grifftechniken der KMT

  • Streichungen – am Anfang der Behandlung zur Gewöhnung an die Therapie und am Ende als ausgleichende Massnahme.
  • Knetungen - zum Lösen von Haut-und Muskelverspannungen, zur Förderung der Durchblutung und des Abtransportes von Stoffwechselprodukten.
  • Zirkelungen – kleine feste spiralige Bewegungen zum Lösen von umschriebenen Verspannungen und bindegewebigen Verklebungen.
  • Vibrationen – zur Senkung des Muskeltonus im behandelten Gebiet
  • Walkungen, Klopfungen, Klatschungen- zur Verbesserung der Durchblutung, Einwirkung auf den Muskeltonus und den Abtransport von Stoffwechselprodukten.
  • Reibungen – zur Erwärmung des Gewebes und Lösung von Verklebungen
  • Schüttelungen – zur Lockerung und Entspannung

Indikationen

  • Erkrankungen des Bewegungsapparates: WS-Syndrome, rheumatische Erkrankungen,Arthrosen,posttraumatische Behandlung
  • Erkrankungen der Haut, von inneren Organen,Atemwegserkrankungen,Gefäßerkrankungen
  • Neurologische Störungen wie Sensibilitätsstörungen, Neuralgien, Paresen, Spastiken...
  • Allgemeine Überbelastung, Stress; psychosomatische Krankheitsbilder

Kontraindikationen

  • Lokale akute Entzündungen, z.B. Thrombophlebitis
  • Fieberhafte Erkrankungen
  • Tumore
  • Kreislaufdekompensation, frischer Herzinfarkt
  • Arterieller Verschluß, Emboliegefahr
  • Vorsicht bei Antikoagulantientherapie ( Blutungsneigung)